Thanks Juliax!
Julia won the 2008 Vogue.de's top model poll two times in a row
Heres the interview
Model des Jahres 2008
Julia Stegner ist nach 2007 zum zweiten Mall das Vogue.com Model des Jahres.
Das Originalinterview aus der
Vogue:
VOGUE.COM: Herzlichen Glückwunsch Julia, Sie wurden auch 2008 zum VOGUE.COM Model des Jahres gewählt. Wussten Sie, dass Ihre Fangemeinde im Internet so groß ist?
Julia Stegner: Bei der Wahl im letzten Jahr habe ich es natürlich schon mitbekommen. Außerdem haben mir Freunde erzählt, dass es einige Foren über mich gibt. Das Internet wird ja immer größer und ist eine perfekte Plattform, um Informationen und Bilder auszutauschen.
VOGUE.COM: Wie finden Sie es, dass hunderttausende Seiten über Sie existieren?
Julia Stegner: Eure Seiten zum Beispiel finde ich sehr schön. Insgesamt muss ich aber sagen, bin ich gar nicht so ein großer Internetfreak. Forenbeiträge versuche ich gar nicht erst zu lesen. Man ist natürlich bei netten Kommentaren geschmeichelt und oft überrascht, wie viel die Leute über einen wissen - aber es sind natürlich nicht immer nur positive Beiträge. Manchmal ist es besser für die eigene Psyche, wenn man sich das nicht antut.
VOGUE.COM: Werden Sie häufig auf der Straße erkannt?
Julia Stegner: Natürlich kommt es ab und zu vor, dass ich um ein Autogramm gebeten werde. Das ist schmeichelhaft, aber nach wie vor ein komisches Gefühl. Doch der Rummel hält sich einigermaßen in Grenzen, auch in New York, wo ich lebe. Dort sind es entweder deutsche Touristen oder Fashion Victims, die mich erkennen. Aber ich bin ja auch ein sehr privater Mensch und deshalb nur selten in der Presse. Außerdem sind Models heute generell nicht mehr so bekannt wie früher.
VOGUE.COM: Empfinden Sie das als Vorteil?
Julia Stegner: Teils, teils. Ich persönlich bin ganz froh darüber, dass die Zeit der Supermodels vorbei ist, da mir mein Privatleben sehr wichtig ist. Die Mädchen damals waren Ikonen, die jeder sehen wollte und auf keiner Party fehlen durften. Zu der Zeit gab es noch keine glamourösen Schauspielerinnen. Der Nachteil heute ist aber, dass Hollywood-Stars zunehmend die Rolle der Models übernehmen und sie auf Covern und in Kampagnen ersetzen. Deshalb sind Models einfach nicht mehr so populär, Namen wie Daria Werbowy, Lara Stone oder meinen Namen kennen nur noch Insider.
VOGUE.COM: Was müsste sich Ihrer Meinung nach ändern? Julia Stegner: Ich fände es schön, wenn wir Models wieder mehr auf Covern präsent wären. Und wenn nicht jede Fußballerfrau in den Medien gleich als Topmodel bezeichnet würde, nur weil sie von einer Party zur nächsten hüpft. Schade ist nämlich, dass dann wiederum Bilder von guten Models ganz ohne oder mit falschem Namen abgedruckt werden. Über uns, die hart arbeiten, wird gerne mal hinweg geschaut.
VOGUE.COM: Die Arbeit von Topmodels wird nicht genug gewertschätzt?
Julia Stegner: Ich will mich überhaupt nicht beschweren. Ich weiß, wie viel Glück ich habe, den Job ausüben zu können. Aber auf der anderen Seite: Es ist harte Arbeit – und das wird in der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen. Viele denken, unser Leben bestünde nur aus Glamour, und außer ein paar Mal in die Kamera zu lächeln, hätten wir nichts zu tun. Natürlich sind wir hochbezahlt, aber schließlich können wir den Job auch nicht lange machen. Ich muss jetzt eine Basis schaffen, um später das machen zu können, was ich will.
VOGUE.COM: Gibt es schon konkrete Pläne?
Julia Stegner: Ich will BWL, Geschichte oder Archäologie studieren. Das würde ich gerne bald parallel zum Modeln anfangen, wenn es die Zeit zulässt - aber das wird wahrscheinlich schwierig. Ich hatte mich in New York mal für Französisch eingeschrieben, konnte aber nur zwei Mal teilnehmen, weil ich immer unterwegs war. Ich habe die Schule immer gemocht, das Lernen fehlt mir ein bisschen.
VOGUE.COM: Sie sind eines der wenigen Models, das seinen Schulabschluss beendet hat, nachdem es entdeckt wurde…
Julia Stegner: Diesen Tipp würde ich jedem Mädchen geben, das ins Modelgeschäft einsteigen will: Mach die Schule fertig! Es ist ein kurzlebiges Geschäft, die Karriere kann von heute auf morgen zu Ende sein. Dass ich nach sechs Jahren immer noch dabei bin, hat auch etwas mit Glück und dem richtigen Zeitpunkt zu tun. Irgendwann brannte es bei mir etwas und alle haben mich angefragt – sonst hätte ich noch mein Fachabitur gemacht. Dann müsste ich mich jetzt zumindest nicht darum kümmern, ob man sich in den USA überhaupt mit Realschulabschluss einschreiben kann…
VOGUE.COM: Haben Sie noch mehr Tipps parat? Zum Beispiel einen Beauty-Trick?
Julia Stegner: Von uns wird erwartet, dass wir immer perfekt aussehen. Das ist bei mir gerade nicht der Fall: Ich habe die letzten Tage wenig geschlafen und sehe total müde aus. Ausreichend Schlaf ist das Wichtigste, aber der ist oft schwer zu kriegen. Und viel trinken – aber auch da halte ich mich nicht immer dran. Ich nehme es mir zwar vor, aber ich vergesse es einfach so leicht und bin manchmal auch zu faul, ständig zur Toilette zu rennen … Aber wenn ich wirklich am Tag meine drei Liter Wasser trinke, dann ist nicht nur meine Haut schöner, ich fühle mich auch insgesamt besser.
VOGUE.COM: Was sind Ihre Tipps in Sachen Mode: Was ist aktuell Ihr Lieblingsstück und auf welchen Trend freuen Sie sich im nächsten Frühjahr?
Julia Stegner: Ich bin ein echtes Fashion Victim, das ist durch die Arbeit natürlich noch viel extremer geworden. Gerade habe ich mir eine zottelige Fellweste von Helmut Lang gekauft, die ich ziemlich cool finde. Im nächsten Jahr kommt auf jeden Fall viel Farbe. Es ist toll, ab und zu ein bisschen Farbe zu kombinieren – obwohl ehrlich gesagt Schwarz und Weiß in meinem Kleiderschrank dominieren. Zum grauen Winter passt das auch besser. Aber das Frühjahr wird bunt.
VOGUE.COM: Ihr Freund Steven Pan ist Modefotograf und hat Sie auch schon beruflich fotografiert. Wie war das für Sie?
Julia Stegner: Bei einem der beiden Shootings haben wir als Stylisten und Make-up-Artisten einige unserer Freunde zusammengetrommelt, mit denen wir gerne arbeiten. Ich habe mich dabei unglaublich frei gefühlt, weil man alle kennt und mag und so leichter seine Meinung sagen kann. Was natürlich für ihn nicht nur von Vorteil war: Eigentlich ist er ja der kreative Kopf und ich hätte mich vielleicht mehr zurückhalten sollen… Aber ich war überrascht, wie harmonisch es war. Ich hatte befürchtet, dass wir uns vielleicht in die Haare kriegen. Ich mag auf jeden Fall seine Bilder und seine Art zu arbeiten sehr gerne – und das sage ich nicht nur, weil er mein Freund ist. Schließlich hat er als Assistent von Steven Meisel den besten Lehrer.
VOGUE.COM: Er hat ja auch im letzten Jahr Ietzten Jahr Ihre Reise nach Sierre Leone für das Unicef-Projekt Child Survival begleitet und dokumentiert.
Julia Stegner: Ja, das war sehr gut, dass er dabei war. Wir haben das damals mit VOGUE zusammen gemacht, die Bilder wurden nur dort abgedruckt. Vielleicht wäre es noch öffentlichkeitswirksamer gewesen, mit Kamerateam zu reisen, aber mir war es so lieber: Was ich nämlich nicht mag, sind Prominente, die Charity als Eigenwerbung verstehen. Diesen Eindruck wollte ich vermeiden. Mir ging es wirklich um die Kinder und darum, Unicef zu unterstützen. Ich bewundere ihre Arbeit sehr. Und ich hoffe, dass ich bald wieder nach Sierra Leone reisen und in New York einen Fund Raiser organisieren kann. Dafür möchte ich mir unbedingt Zeit nehmen. (Quelle:
Vogue.de )