„Une chanson, juste pour toi!“
Interview mit Lisalla Montenegro,
dem neuen „Spokesmodel“ der Firma „Maybelline“
Die einundzwanzigjährige Lisalla Montenegro ist gerade zum neuen Gesicht der Firma „Maybelline“ ernannt worden, einer der größten Kosmetikfirmen weltweit. Vor zehn Jahren lebte sie noch auf der Farm ihrer Eltern im Bundesstaat Goiás in Brasilien, spielte auf den Feldern oder im Stall und wollte später mal Ärztin werden. So ändern sich die Zeiten: In zehn Jahren möchte sie „einen Oscar gewinnen!“ Heute sitzt sie erstmal in ihrer New Yorker Wohnung und genießt ihre neue Rolle als „Maybelline-Spokesmodel“, auch wenn diese Funktion es mit sich bringt, dass sie sich bei Interviews nicht mehr ganz so frei äußern kann wie bisher. („Maybelline“ is watching you!) Umso freier ist sie dafür vor der Kamera: Da fallen nämlich auch mal die Hüllen! Mario Sorrenti, Bruce Weber, Miles Aldridge und andere berühmte Fotografen sind ganz begeistert von ihrer weiblichen Schönheit und ihrem natürlichen Sex Appeal. Ihre Bewegungen sind so sinnlich, als würde sie immer ein bisschen tanzen – zu einer sanften Melodie: „Une chanson, juste pour toi!“ Dieser Song von Carla Bruni läuft im Hintergrund eines Videoclips mit ihr, in dem sie viel Haut zeigt: Die nackte Wahrheit, wie kein Interview sie ähnlich unmittelbar schaffen kann. Also sprachen wir einfach über all die kleinen Dinge, die Frauen manchmal bewegen: Lippenstifte, Bikinis, die Liebe zur Familie, zu Kindern und – in ihrem Fall – den Traum vom nächsten großen Coup!
KK: Kann eine Frau jemals den passenden Lippenstift finden?
Lisalla Montenegro: Ich denke, schon. Sie muss nur wissen, mit welcher Farbe sie sich wohlfühlt, unabhängig von Trends. Ich selbst mag gern einen ganz besonderen mahagonifarbenen Lippenstift, er ist von „Maybelline“ und hat in der Serie Color Sensational® Lipcolor die Nummer 255.
Danke für das Stichwort: Welches Gesicht hast Du gemacht, als Du erfahren hast, dass Du das neue Gesicht von „Maybelline“ wirst?
Da musst Du meine beiden Schwestern fragen, die gerade bei mir zu Besuch sind. Die Nachricht erreichte mich über Handy, als wir bei mir zu Hause waren. Ich bin in die Luft gesprungen vor Freude und habe so laut gejubelt, dass es wahrscheinlich auch die Nachbarn gehört haben. Dann habe ich meine Eltern in Brasilien angerufen und meine beiden Schwestern zum Dinner ausgeführt – natürlich im großen Stil, mit Champagner und allem Drum und Dran: Solche Momente muss man feiern! Deshalb habe ich mir auch am nächsten Tag eine Cartier-Uhr gekauft. Meine Mutter rät mir immer dazu, mir für jeden besonderen Job, den ich bekomme, ein schönes Geschenk zu machen. Diesmal war die Cartier-Uhr fällig, die ich mir schon lange gewünscht hatte.
Hast Du für „Maybelline“ schon vor der Kamera gestanden?
Ja, klar! Letzte Woche hat Kenneth Willardt die Kampagne fotografiert. Ich arbeite sehr gern mit ihm zusammen, und das Team von „Maybelline“ war auch wahnsinnig nett. Wir hatten eine wunderbare Zeit im Studio. Jetzt freue ich mich auf den Film, den wir nächste Woche drehen werden!
Was trägst Du zu der schönen Cartier-Uhr?
Mein Stil ist: schlichte Kleidung, kombiniert mit besonderen Accessoires.
Und welchen Modetrend würdest Du niemals mitmachen?
Amerikanische Bikinis!
Wieso? Sind die irgendwie anders als andere Bikinis?
Allerdings: Sie sind viel zu groß – unsexy! In Brasilien kann man in solchen Bikinis jedenfalls nicht herumlaufen; vielleicht sollte ich das hier aber nicht so offen sagen, denn ich mache ja auch viele Bademoden-Jobs.
Ihre Bookerin schaltet sich ein: „Don’t worry, darling!“
Was macht eine Frau Deiner Meinung nach sexy?
Selbstbewusstsein, eine gute Figur, High Heels, glänzendes Haar und schöne Haut. Und das Lachen ist wichtig. Wenn eine Frau unbeschwert lachen kann: Das ist sexy. Wenn jeder sofort merkt, dass sie sich wohlfühlt in ihrer Haut, in ihrem Körper.
Das, liebe Leser, kann folgendermaßen aussehen!
Wahre Schönheit kommt ja von innen. Ich bin auf einer Farm in Brasilien groß geworden; da lernt man, wie wichtig es ist, im Einklang mit sich selbst und der Natur zu leben. Ich genieße das Leben in der Natur, wenn ich bei meinen Eltern in Brasilien bin. New York ist zwar seit vielen Jahren mein zu Hause, und ich wohne auch gern hier, aber meine Heimat ist und bleibt Brasilien.
Wann hast Du denn mit dem Modeln begonnen?
Ich habe als Teenager an einem Schönheitswettbewerb teilgenommen – und gewonnen! In einer Agentur in Brasilien hat mich dann ein amerikanischer Modelscout entdeckt und vor vier Jahren nach New York geholt. Ich war noch recht jung damals, erst siebzehn, aber die Stadt hat mir von Anfang an gefallen. Ich gehe gern in Restaurants, ins Theater, Museum und interessiere mich für unterschiedliche Kulturen. New York hat da natürlich die denkbar größte Vielfalt zu bieten.
Gehst Du lieber ins Theater als auf Modenschauen?
Das kann ich nicht sagen, ich liebe ja sowohl die Mode als auch das Theater. Ich sehe mir am Broadway gern Musicals an, „Mamma Mia!“, „Les Misérables“, „König der Löwen“ – je nach dem, was gerade läuft. Wenn ich es zeitlich schaffe, möchte ich in diesem Jahr auch selbst Schauspielunterricht nehmen oder eine Schauspielschule besuchen, aber die Modelkarriere geht natürlich vor. Deshalb will ich auch gern Französisch lernen. Ich denke, dass es einfach noch mehr Spaß machen wird, in Paris zu arbeiten und die Stadt zu besuchen, wenn man die Landessprache spricht.
Warst Du auch schon mal in Deutschland?
Ja, ich war schon für Jobs in München und Hamburg. Ich mochte Deutschland sehr, das gute Essen, die freundlichen Menschen. Die deutschen Männer sind sehr höflich und charmant. Leider hatte ich keine Zeit, um mir die Städte anzusehen. Aber das werde ich beim nächsten Mal nachholen.
Wo siehst Du Dich in zehn Jahren?
Dann möchte ich einen „Oscar“ gewinnen und eine Familie haben – glücklich sein, aber das bin ich jetzt ja auch schon! Mein Lebensmotto ist, dankbar zu sein für alles, was man hat, besonders den Menschen gegenüber, die man liebt, sich über jeden Tag zu freuen und immer das Beste zu geben!
Deshalb engagierst Du Dich ja auch für Kinder in Not!
Ja, das stimmt, gemeinsam mit einer Freundin von mir, Gabriella. Wir lassen gerade achtzig Schulen in Äthiopien bauen; und in Brasilien haben wir ein Projekt in der Stadt Belo Horizonte, die relativ weit im Süden des Landes gelegen ist. Wir versuchen, die Versorgung armer Kinder dort mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Kleidung zu verbessern. Ich hätte gern noch mehr Zeit, um mich um diese wichtigen Projekte zu kümmern, aber andererseits ist ja klar: Je mehr ich arbeite, desto mehr Geld steht mir hinterher zur Verfügung. Mein Plan für dieses Jahr ist also einfach: Arbeiten, arbeiten, arbeiten!
Wenn Du etwas erfinden könntest, was könnte das sein?
Ich liebe die Möglichkeit des „Back-ups“ am Computer. So etwas müsste es für das menschliche Gehirn geben, findest Du nicht? Damit man gerade auch die schönen Momente im Leben nicht so schnell wieder vergisst…
Aber dafür gibt es doch schon Fotoapparate!
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft!